Der graue Hulk und seine Frau gehen baden.

Der graue Hulk sucht Frau einen schönen kleinen naturbelassenen Badesee aus in dem die beiden schwimmen wollen. Naturbelassen wie er ist hat er kein Geld dabei und so entschliessen sich die beiden einfach in die unerlaubten Gewässer jenseits des erlaubten und bewachten Sandbadestrandes für ihre Aktivität zu nutzen.
Wieder mal was gespart so denkt der graue Hulk.
Das Baden ist dort eigentlich nicht gestattet, aber das ist dem graue Hulk in seiner Allmacht egal, er ist jederzeit Herr der Lage und mächtig genug seine Frau vor allem und jedem zu beschützen.
So denkt der graue Hulk.
Es kommt wie es kommen muss, sie durchqueren einen Schilfabschnitt und just in diesem Moment trifft die Frau des graue Hulk etwas am Kopf. Wie es sich zeigt, sind da drei freche Gören am Strand und einer von ihnen schleuder mit einer Waffe etwas ekeliges in das Wasser.
So nicht, denkt der Hulk.
Und schwimmt in voller Wut an den Strand, entreisst dem einen der Wüstlinge seine Waffe, beschimpft den unmündigen und ist möglicherweise kurz davor alles klein zu schlagen. Und wie man den Hulk kennt, ist er erst mal wütend, kann ihn nichts mehr aufhalten. So nimmt es auch nicht wunder, dass weder Entschuldigungen noch die anwesenden Erwachsenen eine Deescalation bewirken können.
Aber er ist ja jetzt der graue Hulk, der zivilisierte Hulk. Und so besinnt er sich auf seine in den späten Jahren erworbenen Qualitäten als guter Bürger und lässt statt seiner Wut einfach den Rechtsstaat auf den Unmündigen los. Um nicht als böser Buhman da zu stehen lässt er aber seiner Frau den Vortritt und hält sich vornehm zurück, wie es sich für den grauen Hulk den ja jeder kennt gehört.
Doch sehr zum Pech des grauen Hulks stellt sich heraus dass der Statt gegen den Unmündigen nicht vorgehen kann, und überhaupt sei das alles ja gar nicht so gelaufen wie vom grauen Hulk und seiner Frau geschildert, denn der Junge war ja gar kein Böser, sondern ein Angler und er hatte es auch nicht auf die Frau des grauen Hulks abgesehen, sondern auf die Fische in deren Teich die Hulks herumschwammen.
Diese Niederlage stinkt dem grauen Hulk und seiner Frau, aber er kann nichts weiter machen als sie hinzunehmen.

Und hier wäre unsere Geschichte eigentlich am Schluss.

Aber weit gefehlt. Denn die lokale Bloggerszene hat Wind von der Sache bekommen, darüber berichtet und den Hulk auch um eine Stellungnahme gebeten. Aber statt der Stellungnahme oder einer etwa altmodischen Richtigstellung versucht der graue Hulk zusammen durch den Iron Man eine Verfügung gegen den bösartigen Blogger und seine infame Lügengeschichte zu erzielen um diesem bösen, bösen Menschen jedwede weitere Berichterstattung zu vermiesen. Und dass sich der böse Blogger auch nicht mit den legitimen Mitteln der Presse gegen diesen unangemessenen Angriff zur Wehr setzen darf, das ist ja wohl klar.

Denkt der graue Hulk.

Aber der graue Hulk hat wohl noch nichts von dem mittlerweile berühmten Streisand-Effekt gehört und sollte sich unter diesen Umständen fragen, ob ein gesitteter Rückzug seines Iron Man nicht doch besser wäre, bevor die Geschichte noch weitere Kreise zieht. Zum Beispiel könnte wegen der nicht genehmigten Nutzung des Badesees eine Anzeige drohen. Oder wegen der ‘Konfiszierung’ der Futterschleuder.
Oder die Liga der Superhelden schließt ihn aus ihren Kreisen aus.

Privat ist das alles schon lange nicht mehr, denn der graue Hulk ist eine Person des öffentlichen Lebens und vielen Leute bekannt. Da kann man schon mal ein Wort darüber verlieren, wenn solche ‘Idole’ der Neuzeit aus ihrer sonst so gelassenen Rolle ausbrechen.

Wenn er also so weiter macht, dann geht der graue Hulk wirklich baden. Und das im sprichtwörtlichsten Sinne.