Blinken erklärt für jedermann…

Blinken für Fahranfänger

Spurwechsel:
Immer dann, wenn man einen Spurwechsel beabsichtigt, betätigt man frühzeitig den Blinker um anderen Fahrzeugen und Personen die Absicht mitzuteilen.
Möglichst zeitnah vergewissert man sich dabei durch einen Schulterblick oder je nach Situation auch durch einen Blick in den Spiegel, ob eine entsprechend große Lücke vorhanden ist in die man einbiegen kann. Sollte keine Lücke vorhanden sein, so versucht man durch Blickkontakt mit anderen Fahrern auf der angestrebten Spur auszuhandeln, ob dieser eventuell bereit ist, Platz zu machen.
Ist ein ausreichender Platz vorhanden, so biegt man zügig in die Spur ein und passt sich sodann dem fließenden Verkehr in der Geschwindigkeit an. Dabei sollte der Sicherheitsabstand zum Vordermann auch kurzzeitig nicht unterschritten werden.

Abbiegen:
Immer vor einer Abbiegung, auch bei abknickenden Vorfahrtsstraßen gibt man frühzeitig durch geeignete Blinkzeichen bekannt in welche Richtung man zu fahren wünscht.
Entsprechend der Vorfahrtsregeln lässt man dabei anderen Fahrzeugen die Vorfahrt, ist aber auch aufmerksam, ob andere Verkehrsteilnehmer die eigene Vorfahrt gewähren. Umsichtiges Fahren ist das oberste Gebot.

Anhalten:
Natürlich legt man schon frühzeitig den Blinker ein, wenn man das Fahrzeug zu verzögern wünscht um einer Person den Ausstieg oder das Zusteigen zu ermöglichen oder sich einen Parkplatz sucht bzw. beabsichtigt in einen Parkplatz einzulenken.

Blinken für Fortgeschrittene

Spurwechsel:
Um auf eine andere Spur zu wechseln dreht man das Lenkrad. Wer besonders höflich ist, hält bei der Drehbewegung des Lenkrades den ausgestreckten Mittelfinger in Bahn des den Blinkgeber-Hebels. Die anderen werden dann schon merken, dass man es eilig hat und keine Rücksichten nehmen kann.

Abbiegen:
Wenn keiner in unmittelbarer Nähe ist blinkt man besser gar nicht erst. Das ist ja auch total überflüssig und absolut schädlich für den Blinkgeber-Hebel – da können die Hersteller lange erzählen, dass so ein Teil locker 6 Millionen Betätigungen verkraftet. Auch das gute alte Blinkrelais, das für nur 5 Millionen Blinkzyklen konzipiert ist, könnte bei übermäßigem Gebrauch Schaden nehmen.
Sollten sich wieder erwarten andere Fahrzeuge in an der gleichen Kreuzung oder Weggabelung aufhalten – als angehender König der Landstraße dulden wir sowas natürlich huldvoll, so kann man in Ausnahmen schon mal blinken, sollte man aber nur machen, wenn es ein Fahrzeug der örtlichen Polizei ist, die sind da immer so empfindlich und halten einen womöglich noch auf!

Anhalten:
Vorsichtiges Abbremsen ist was für Weicheier. Aber wenn wir schon mal in der zweiten Reihe stehen, können wir ja auch mal aus lauter Langeweile die Warnblinkanlage ausprobieren.

Blinken für Profis

Das Auto hat über 70 tausend Euronen gekostet, da hat jeder andere Fahrer schon vor lauter Ehrfurcht automatisch Platz zu machen!

Spurwechsel:
Blinken entfällt – der Nachfolgende hat gefälligst dem König der Straße Platz zu machen. Das gilt vor allem und ganz besonders, wenn dabei mehr als 2 Fahrspuren übersprungen werden müssen, weil die Verkehrsplaner unserem Navi die falschen Infos gegeben haben (oder wir die Fahranweisungen wegen der voll aufgedrehten 6000 Watt Anlage schlichtweg überhört haben).

Abbiegen:
Blinken entfällt – der Nachfolgende sieht doch wohl auf welche Spur wir uns gerade zubewegen, oder? Außerdem sollte ihm durch unsere sichere Fahrweise (natürlich freihändig, nur mit dem Knie, wir müssen ja telefonieren und die Dose Kaviar auslecken) sofort klar werden wohin wir wollen.

Anhalten:
Wer anhält verliert. Und wenn wir mal wegen eines Motorschadens oder gar eines Unfalles (der natürlich nur von anderen – sogenannten – Verkehrsteilnehmern durch deren brutal passive Fahrweise provoziert worden sein kann) stehen bleiben, so wird die Rescue-Pilot-Anlage die Warnblinkanlage schon von sich aus einschalten und den Hersteller-Prime-Service, den Anwalt und den Kaviar-Service rufen.